„Meine Bilder sind also kleine Farbdramen, deren Berechtigung sich aus der Natur des farbigen Eindrucks ergibt.“
Als Autodidakt ist Jung eine Ausnahmeerscheinung in der österreichischen Malerei, vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit und besonders spannend in der Nachkriegszeit. Aktstudien an der Wiener Kunstgewerbeschule.
Anfänglich vom Expressionismus kommend entwickelte der Künstler sehr bald ein kubistisches Formenvokabular, das besonders von Licht- und Farbwirkungen geprägt war. Schon früh beschäftigte er sich mit dem Problem der Farbe als Ausformung von Lichtquantitäten.
Ab Ende der 20er Jahre ist sein Beitrag zur Neuen Sachlichkeit von großer Bedeutung für die österreichische Malerei. Durch Hans Goltz, Münchner Galerist, mit dem Jung in Verbindung stand, lernte er Davringhausen und Schrimpf kennen und ließ sich von ihnen zu herausragendenWerken dieser künstlerischen Strömung inspirieren. Ebenso gehörte er zur Avantgarde der PostWar Periode.
Von 1924 bis 1938 Mitglied des Hagenbundes. 1935 – 39 übernahm Jung von seinen Eltern die Leitung des Hotel de l’Europe in Salzburg, das er mit Fresken und Möbeln ausstattete. Die Sonnenuhr am Universitätsgebäude und ein Fresko in der Franziskanergasse, Salzburg stammen von ihm.
1939 übersiedelte er nach Wien und erhielt 1942 Ausstellungsverbot, er galt damit als entartet. 1945 – 52 Mitglied der Wiener Secession.Große Bedeutung erlangte Jung mit seinem Beitrag zur abstrakten Malerei nach 1945. Er beschäftigte sich mit ungegenständlichen Farbstudien, indem er die Farben personifizierte und verschiedene Farbformen in dramatische Auseinandersetzung miteinander brachte. Zudem entwickelte Jung das „Colormobile“, einen kinetischen Apparat mit sich verändernden Farbkonstellationen.
