1898 in Wien als Tochter eines Missionars geboren, erhielt Spallart in München ihren ersten Zeichenunterricht und studierte anschließend an der Kunstgewerbeschule in Basel.
1921 zog sie in die Kunstmetropole Berlin, wo von Dada über Expressionismus bis zur Neuen Sachlichkeit alle künstlerische Avantgarde vertreten war und studierte an der Kunstakademie bei Arthur Segal und Walter Helbig. Vor allem der Unterricht bei Arthur Segal war für ihr Werk zukunftsweisend. Bei ihm begegnete sie einer Kunstauffassung, die auf der Farbenlehre Goethes aufbaute. Er vermittelte seinen Schülern den Ausgangspunkt der Farben vom Licht und die daraus entstehenden Tiefe und Form.
Segal: „Ich betrachtete die Natur und fand, dass in ihr nichts Übergeordnetes ist, wenn man sie als ein Ganzes, Kontinuierliches, Unbegrenztes betrachet.“ Weiters bemerkt er: „Es gibt keine Linie in der Natur ... es gibt kein Schwarz/Weiß in der Natur, daher gibt es bei mir nur Farbe.“
Der Grundtenor dieser Aussagen tendiert eindeutig in Richtung Wiedergabe des Atmosphärischen und des Ineinanderübergehens der Farben. Diese für Segal grundlegenden Ansätze innerhalb der Malerei wurden für Spallart prägend. 1923 konnte sie ihre Werke in der Galerie Heller, Berlin und 1930 in der Galerie Commeter, Hamburg zeigen. 1924 zog sie nach Basel und heiratete 1926 den Schauspieler Johannes von Spallart. Ab dem Jahre 1935 arbeitete sie in Ateliergemeinschaft mit dem Expressionisten Wilhelm Seelig in Berlin. 1937 wurde sie unter dem nationalsozialistischen Regime mit Malverbot belegt und flüchtete in die Schweiz. Nach dem Krieg lebte sie in Bad Hall in Tirol.
Spallart widmete sich vorwiegend Landschaftsmotiven, die in den 30er und 40er Jahren von expressiver Bildgestaltung sind. Ein Großteil der Bilder der Nachkriegszeit bezieht seine Motive aus den Tiroler Bergen. Im Laufe der 1950er Jahre wird die Tendenz zur Abstraktion immer stärker. Im Sinne Goethes wird der geistige Gehalt der Farben aufgespürt und auf den Betrachter übertragen. In ihren von Licht durchfluteten Farblandschaftskompositionen scheinen die Pflanzen zu wachsen, Berge und Täler werden in ihrem, durch den jeweiligen Lichteinfall, veränderten Farbtonus zu einem dynamisch intensiven Schauspiel.
Der Kunsthandel Hieke präsentierte 1990 erstmals in Wien den Nachlass der Künstlerin.