In den 1920er Jahren rückt in Koller-Pinells Werken die Gegenständlichkeit stärker in den Vordergrund, Formen und Farben bleiben auf das
Dargestellte bezogen, doch behält sie sich eine offene Malweise bei. Zu Beginn der 1920er Jahre kommt sie durch ihre Tochter Silvia, die
zur künstlerischen Ausbildung nach Berlin ging, mit dem Hauptvertreter der Neuen Sachlichkeit, Carl Hofer in Kontakt. Das 1925 datierte
Stillleben „Citronen“ ist ein besonders schönes Beispiel für Koller-Pinells späten von der Neuen Sachlichkeit beeinflussten Stil. Es ist eine farblich
ausgewogene Komposition mit den strahlend gelben Zitronen und den weiß-gelblichen Seerosen im Tonkrug. Alles spiegelt sich auf der glatt
polierten Fläche des Sekretärs, auf dem die Früchte abgelegt sind.
Dokumentiert:
Kat. Ausst. „Wiener Frauenkunst, 1. Ausst. Der Vereinigung bildender Künstlerinnen und Kunsthandwerkerinnen“,1927/28, Raum V, Nr. 6
Kat. Ausst. „Broncia Koller-Pinell“, NÖ-Landesmuseum 1980, Nr. 11
S. Baumgartner, „Broncia Koller-Pinell“, Salzburg 1989, Gem. 258
Ausgestellt:
„Wiener Frauenkunst, 1. Ausst. Der Vereinigung bildender Künstlerinnen und Kunsthandwerkerinnen“, Wien 1927/28
„Broncia Koller“, NÖ-Landesmuseum, Wien 1980