Koller hielt sich gerne in den Bergen auf und schwärmte in ihren Briefen über die „großartige Natur“.
Das Gemälde mit dem Blick auf den Wilden Kaiser wird um 1915 entstanden sein. Der Blick ist vom Tal aus über die steilen landwirtschaftlich genutzten Wiesen und Wälder auf das hoch gelegene hell erleuchtete Felsmassiv des Wilden Kaisers gerichtet. Koller nutzt den hohen Horizont für eine strukturierte malerische Gestaltung der grünen Flächen, die den größten Teil der beinahe quadratischen Bildfläche einnehmen. Auf diese Weise gelang es der Künstlerin den gewaltigen Natureindruck für den Betrachter festzuhalten.
Dokumentiert: S.Baumgartner, "Broncia Koller-Pinell“, Salzburg 1989, Gemälde Nr. 204; B.Manner, "Broncia Koller", Wien 2007, Abb. S. 37 „Wilder Kaiser“