Heinrich Schröder widmete sich in den frühen Jahren häufiger der Portraitmalerei. So malte er zwischen 1907 und 1908 nicht nur seine Künstlerkollegin Broncia Koller-Pinell, sondern auch die Bildnisse ihrer Kinder Rupert und Silvia Koller. Um diese Zeit ist wohl auch dieses Mädchenportrait entstanden. Die Kopfbedeckungen lässt an die traditionelle flämische oder bretonische Tracht denken. Demnach wäre das Gemälde 1909 einzuordnen, als Schröder ein Jahr in Frankreich verbrachte. Das blonde Mädchen blickt den Betrachter mit großen blauen Augen an, eine ebenso mutige, wie gelungene Bildauffassung, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Der Malgrund ist, wie typisch in Schröders Bildern der Kunstschau-Zeit, räumlich nicht näher definiert, neutral gehalten und durch dezenten Farbauftrag charakterisiert.