RUDOLF RAIMUND BALLABENE



ZURNDORF 1890- 1968 WIEN





Die Bildfläche ist restlos aktiviert und bietet schon alleine in der Häufung explosiver Farbschichtungen sowie in der Richtung und wechselnden Stärke wuchtiger Pinsel- und Spachtelhiebe ein Konzert...“ Münchner Merkur 1959





Bei der ersten Betrachtung seiner Gemälde fällt sofort die außergewöhnliche Dynamik und Intensität seiner Farben und seines Pinselstriches auf. Die Vorliebe für lichte, kräftige Farben begleitet seine oft wirbelnd expressiven Darstellungen mit spürbarem Optimismus und lassen sein Werk damit als Gegenpol zu der meist nachdenklichen Stimmung der Nachkriegszeit in Österreich gelten.


Ballabene studierte ab 1909 in Prag Germanistik und Philosophie, das von seinem Vater auferlegte Verbot des Malberufes sollte ihn nach einem Abstecher in die Schauspielkunst (er gehörte 1909–1914 zum Ensemble des Königlich Deutschen Landestheaters in Prag), dennoch nicht davon abhalten zum Pinsel zu greifen. Bereits in den 1920er Jahren erwarb er sich „ungewöhnlich schnell [...] einen guten Ruf als Landschafter, als Maler von Prager Motiven und von überaus wirkungsvollen Blumenstücken sowie Pferdebildern“. Unter dem Nationalsozialistischen Regime wurden alle seine Bilder konfisziert, dadurch ist sein Frühwerk der 1920er und 1930er Jahre vollständig verschollen bzw. zerstört, zudem erhielt Ballabene 1943 Berufsverbot. Er malte weiterhin illegal.


1945 kam er nach Wien und etablierte sich wieder sehr schnell als Künstler. Man ging in Ballabenes Atelier ein und aus. So war es ihm als einem der wenigen Künstler der Nachkriegszeit in Wien sehr schnell möglich von seiner Kunst zu leben. Sein Spätwerk ab den 1950er Jahren tendiert immer mehr zur Abstraktion, dennoch: „Vom Gegenstand werde ich mich aber nie entfernen“ sagt Ballabene, „denn er trägt die Farbe und Bewegung.“ Sein Spätwerk ab Mitte der 60er Jahre tendiert verstärkt zur Abstraktion. Es ist erstaunlich mit welcher Vehemenz sich der Künstler in seiner Malerei Ausdruck verleiht. Es ist eine markante und zukunftsweisende Position – vergleicht man etwa die Malerei der „Jungen Wilden“ in den 80er Jahren.



Ausstellungen (Auswahl): ​

1946 Gemeinde Wien, Dorotheergasse 1946 „25 Jahre Burgenland“, Schloss Esterhazy, Eisenstadt

1958 Zagreb, Österreichische Lesehalle

1959 Galerie Gurlitt, München

1960 National Arts Club, New York

1991 Landesgalerie Eisenstadt

1994 Personale, Kunsthandel Hieke, Wien

2005 „Das neue Österreich, Staatsvertragsjubiläum 1955/2005“, Österreichische Galerie Belvedere, Wien

2020 "Burgenland, mon amour", Landesgalerie Burgenland


Werke in:

Graphische Sammlung Albertina, Wien

Österreichiche Galerie Belvedere, Wien

Heeresgeschichtliches Museum, Wien

Museum im Schottenstift, Wien

Landesgalerie Eisenstadt

Sammlung der Stadt Wien

Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek