Verlon beleuchtete in seinem Oeuvre immer wieder die menschliche Situation im Umfeld von Gewalt, Krieg
und Technik. In diesem auffallenden Werk hat der Künstler aus seiner persönlichen Erfahrung mit dem Weltgeschehen
eine Figur geschaffen, die sichtlich nach dem Gleichgewicht sucht. Diese Erfahrung hat er in seinem
autobiografischen Werk „Auto-Collage“ als „Suche nach dem Gleichgewicht“ beschrieben und hat somit in diesem Buch das Gemälde nachträglich betitelt. Der Kopf ist in der für Verlon typischen Form collagiert, wohingegen
der schwankende Körper durch dunkle expressive Pinselstriche charakterisiert ist und durch den Kontrast der
roten Farbe besonders wirkungsvoll hervortritt.
Dieses Werk hat in Verlons Oeuvre einen hohen Stellenwert, weshalb er noch im selben Jahr eine weitere, viel größere Variante desselben Themas schuf.
Dokumentiert:
Willy Verkauf/André Verlon, „Auto Collage“, Wien 1975
„André Verlon. Collage + Montage Painting 1958–1983“, Schriftenreihe des MuMoK 1984, Nr. 295
Werkverzeichnis Nr. 188 als „L‘Homme LXII“