In diesem sehr repräsentativen Gemälde ist die elektrische Beleuchtung in Wien bei Nacht eindrucksvoll
dokumentiert. Das Motiv ist kunsthistorisch von besonderer Bedeutung und eine absolute Seltenheit. Harlfinger
zeigt das expressive Lichtspiel der Reklamen am Wiener Nachthimmel und verdoppelt die Wirkung
der Lichter im Spiegel der Wasseroberfläche des Donaukanals – eine großartige Überhöhung des Lichtes
im Dunkel der Nacht. In Wien wurde ab 1923 das Gaslicht sukzessive von der zehnmal helleren elektrischen
Beleuchtung abgelöst.
Im Jahr 1929 wurde eine der ersten Neonschriften am Kaufhaus Gerngross
installiert und ab 1923 waren es bereits um die 7300. Hier wäre auch z.B. der Film „Cafe Elektrik mit
Marlene Dietrich und Willi Forst aus dem Jahre 1927 zu nennen. Regie bei diesem Drama in der Wiener
Halbwelt führte Gustav Ucicky. Ein anderer interessanter Bezug, international gesehen, ist der Film „Lichter
der Großstadt“ mit Charlie Chaplin, der 1931 in Los Angeles uraufgeführt wurde.